Album Review: Fever 333 – Strength In Numb333rs
Erscheinungstermin: 18.Januar 2018
Der Frühling 2017 war gerade erst angebrochen, als Jason Butler verkündete letlive nach knapp 15 Jahren auf Eis zu legen. Als nächste Überraschung wurde nur 3 Monate später The Fever 333 vorgestellt. Im letzten Jahr folgte anschließend die EP Made An America und der Artikel wurde aus dem Bandnamen gestrichen. Nun steht das Debütalbum Strength in Numb333rs des Trios aus Los Angeles in den Startlöchern. Kann es das hohe Level beibehalten, das die EP bereits vorgelegt hat?
Ob man Fever 333 jetzt als Supergroup, als Projekt oder als Band sieht: Die Botschaft ist klar. Sie selbst sehen sich als Bewegung, die Konzerte nennen sie Demonstrationen und die Musik als Soundtrack für eine Revolution, die unausweichlich scheint. Textlich geht es um Rassismus, Sexismus und andere Ungerechtigkeiten dieser Welt. Kreative Videoclips untermalen dies zusätzlich.
Das Intro läutet dieses Konzept ein. Verzerrt hört man Scheiben zerbrechen und darauffolgend eine Gruppe Demonstranten, welche „333“ skandiert. Diese Zahlen symbolisieren zum einen ein Dreieck, zum anderen den dritten Buchstaben im Alphabet sowie die Werte „Community“, „Charity“ und Change“. Um zu unterstreichen, dass man sich auch als politische Bewegung sieht, berichtet eine Reporterin von der Demo. Der Übergang zum ersten Song von Strength in Numb333rs bzw. auch gleichzeitig der ersten Single „Burn It“ wird dadurch gebildet, dass die Reporterin einen Teilnehmer der Demo anspricht. Brachial und mit Ansage startet man in das Album.
Die folgenden Nummern „Animal“, „Prey For Me/3“ und „One Of Us“ läuten dann spätestens den Übergang in ein sattes Crossover-Inferno, wie man es sich von den Anfangszeiten von Bands wie Linkin Park, Limp Bizkit oder Rage Against The Machine kennt. Manche Passagen ähneln den eben genannten Künstlern extrem. Häufig wechseln sich gerappte Strophen mit gesungenen oder geshouteten Refrains ab. Es ist schwer zu sagen, in welches Genre man die einzelnen Songs packen darf, denn selbst Songs wie „Out Of Control/3“ oder „One Of Us“ kommen mit diversen Untermalungen aus dem Elektrogenre um die Ecke. The Prodigy könnten das nicht besser. Dass Experimentieren das inoffizielle Motto der Platte zu sein scheint, beweist „Inglewood/3“. Das über sieben Minuten lange Stück besteht zur Hälfte aus einem modernen Rapsong, danach nimmt der Song an Fahrt auf und zeigt sein wahres Gesicht.
Die einzige Ausnahme des Crossoverspektakels bietet der verhältnismäßig ruhige Song „Am I Here?“. Jason Butler beweist hier, dass er stimmlich durchaus auch in der Lage wäre, ein Pop-Projekt aufzuziehen. Das letzte Stück auf der Platte, „Coup D’Étalk“ lässt einen nochmal gut in den Erinnerungen an die Anfänge von Linkin Park schwelgen. Auch wenn man beim Hören von Strength in Numb333rs viele bekannte Elemente hört, wird die Platte nicht langweilig, weil Jason Butler, Stephen Harrison und Aric Improta dies gut und gekonnt abwechslungsreich auf den Punkt bringen. Es wirkt zwischendurch auch etwas überladen. Doch die Devise hier scheint zu lauten: „Ganz oder gar nicht!“.
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Fever 333 - Strength in Numb333rs
Fazit
Fever 333 bleiben auf dem Gaspedal und liefern nach einer überragenden EP mit Strength in Numb333rs ein mehr als gelungenes Debütalbum. Die Fahrt durch das raue Gelände ist gewagt, gelingt dennoch. Endlich wieder eine Crossover-Platte, die von Anfang bis Ende überzeugt!
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