Konzertbericht: Die Fantastischen Vier in München
Am Sonntag, dem 20. Januar 2019 war es endlich soweit. 12.000 Fans warteten in der ausverkauften Münchener Olympiahalle auf ihre Fantastischen Vier.
Schon vor dem Konzert fiel auf, dass die Fantas eine Band sind, die sich durch Generationen zieht. Es waren sowohl Fans da, die die Vier wohl schon seit fast drei Jahrzehnten begleiten, aber auch die ganz kleinen Fans kamen in Scharen mit ihren Eltern. Ein kleiner Gast eiferte seinen Idolen auch schon eifrig nach und sah von der Cap bis zu den Sneakern aus wie eine Mini-Version von Michi Beck.
Um 19.00 Uhr startete der Abend dann mit DJ Thomilla, der die Fans in Stimmung für die Fantas bringen sollte. Dies gelang ihm allerdings nur mäßig. Sein Set bestand aus vielen klassischen Hip-Hop Songs, von Eminem, über Dr. Dre bis Jay-Z. Viele hätten sich doch eher eine Band gewünscht, anstatt eines DJs.
Dann war es endlich soweit. Die Fantastischen Vier ließen ihre Fans nicht lange warten und so ging knapp 15 Minuten nachdem DJ Thomilla die Bühne verlassen hatte das Licht aus und der Vorhang viel. Die Vier hatten ihre Fans von der ersten Sekunde an fest im Griff und die Stimmung stieg von Song zu Song.
Ganz besonders auffällig war, dass die Songs vom aktuellen Album Captain Fantastic live noch viel besser funktionieren als auf der Platte. Mit „Endzeitstimmung“ und „Tunnel“ brachten sie die Halle genauso zum Beben, wie mit ihren Klassikern.
Die Stimmung war ausgelassen und sogar auf den Rängen saß niemand mehr. Es wurde getanzt, geklatscht und mitgesungen. Die Fantastischen Vier machen ihren Job definitiv mit viel Leidenschaft, und das hat man ihnen auch auf der Bühne angemerkt. Man kauft ihnen das, was sie auf der Bühne machen, zu 100% ab und es wirkt nichts gekünstelt. Die Tatsache, dass sie inzwischen auch schon in die Jahre gekommen sind, scheint die Vier wenig zu interessieren. Sie waren in Topform und lieferten ab wie eh und je.
Trotz ihres massiven Spektrums an Songs, nahmen sie sich Zeit sowohl ihren Fans und „troyen“ Begleitern zu danken als sich auch klar gegen Nazis zu positionieren. Wenn auch nur kurz, denn nach fast dreißig Jahren im Musikgeschäft ist die Auswahl an Songs und Hits riesig. Trotzdem stimmte Smudo einen „Nazis raus“-Chor an. Den Vier aus Stuttgart ist eine perfekte Mischung zwischen neuen Songs aus ihrem aktuellen Album Captain Fantastic und alten Hits wie „Was geht“ oder „Die Da?!“ gelungen.
„Troy“ bildete den bittersüßen Abschluss eines über zweistündigen Konzertes. Die Stimmung erreichte noch einmal einen Höhepunkt, doch gleichzeitig wussten alle, dass dieser Song das Ende eines tollen Abends bedeutete. Anschließend wurden die Fantas mit tosendem und lange anhaltendem Applaus von ihren Fans verabschiedet.
Captain Fantastic On Tour war auf jeden Fall jetzt schon ein Highlight in dem noch sehr jungen Jahr 2019. Liebe Fantas, bitte bitte macht noch ganz lange Musik!