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Konzertbericht: Juicy Beats Festival

Zum 24. Mal fand letztes Wochenende im Westfalenpark Dortmund das Juicy Beats Festival statt. Was als kleines DJ-Festival in den 1990er Jahren startete hatte in diesem Jahr Bands wie Annenmaykantereit, SDP, Bausa, Dendemann, Leoniden und die Drunken Masters im Line-Up.

Trotz der zwischenzeitlich 38 Grad und Sonne konnte man es dank der vielen Schattenplätze unter Bäumen und den zahlreichen kostenlosen Wasserstationen auf dem Gelände gut aushalten. So feierte man in der brütenden Nachmittagshitze zu den Drum&Bass Klängen von Larissa Riess alias Lari Luke. Mit Konfetti und ihrem ganz eigenen Partytanzstil hat die 1 Live-Moderatorin trotz der hohen Temperaturen die Masse vor der 2nd Mainstage zum Beben gebracht.

Auf der Mainstage an der Festwiese hat indes die zehnköpfige Brassband Moop Mama für Tanz- und Partystimmun gesorgt. Mit ihrem Sound, den sie selbst als „Urban Brass“ bezeichnen, hat die Band aus München damit bereits den Vorreiter für die späteren DJ-Partys im Park gelegt.

Ein bisschen ruhiger, aber nicht weniger tanzlastig ging es schließlich bei den Giant Rooks zu. Die Newcomerband aus Hamm hat zwar bisher noch kein Album veröffentlicht, dennoch konnten die ersten Reihen die Texte der zwei EPs der Band mitsingen. Sänger Fred Rabe wurde dabei auch nicht müde, das Publikum einfach mal selbst singen zu lassen, während er dabei nur lässig ein paar Akkorde auf der Akustikgitarre spielte.

Wer lieber auf Trap und Cloudrap stand, war bei Trettmann richtig, der als Co-Headliner auf der Mainstage fungierte. Noch vor drei Jahren spielte er auf einer der kleineren Bühnen, doch spätestens seit der Veröffentlichung seines Albums #DIY ist er von den größeren Festivalbühnen nicht mehr wegzudenken.

Doch das Highlight des Freitags waren definitiv Headliner Annenmaykantereit. Neben vielen Emotionen bei Songs wie „Weiße Wand“ und „Barfuß am Klavier“, motivierten die Kölner bei „Pocahontas“ oder „Ich geh heute nicht mehr tanzen“ auch die Tanzfüße des Publikums. Dabei hat Sänger Henning May es mal wieder verstanden, mit seiner kratzigen Stimme alle in den Bann zu ziehen.

Der Samstag hatte dann musikalisch noch deutlich mehr Hip-Hop zu bieten, als der Freitag. Mit Ufo361 und Bausa waren Rapper des modernen Hip-Hops vertreten, während Dendemann und VSK den Oldschool zurück in den Westfalenpark brachten. Bei letzterem handelte es sich um das Nebenprojekt von K.I.Z., weswegen die drei Herren Maxim, Tarek und Nico schließlich später auch noch einen Gastauftritt beim Set der Drunken Masters hatten.

Die Leoniden wiederum haben die doch sehr raplastige Musik des Samstags dann mit ihrem energiegeladenen Set aufgemischt. Sänger Jakob Amr ist dabei sogar samt Percussions in die Menge gesprungen, um dort im Pit einfach weiterzuspielen, ehe das Publikum ihn zusammen mit seinem Instrument wieder zurück zur Bühne getragen hat.

Mit SDP als Headliner des Samstags wurde dann der lange Partyabend eingeleitet. Ihre Mischung aus Hip-Hop, Pop und irgendwie auch ein bisschen Punk hatte man zumindest irgendwo schon mal gehört und die Texte waren letztlich auch so einprägsam, dass man sie relativ schnell mitsingen konnte. Als Gäste sprangen zwischendurch die 257ers auf die Bühne und mit einem fulminanten Feuerwerk, das direkt von der Bühne in den Himmel gefeuert wurde, endete die Show.

Doch beim Juicy Beats war noch lange nicht Schluss. Die Schlange für die Kopfhörerasugabe zur Silent Disco war immens lang und so tanzten im Anschluss zahlreiche Besucher mit bunt blinkenden Kopfhörern vor der stummen Hauptbühne zu Klängen der DJs Lari Luke, Christian Vorbau und Tilman Cologner.

Wer zu wirklich lauter Musik unter freiem Himmel tanzen wollte, konnte dies anschließend noch bis in die frühen Morgenstunden auf den zahlreichen Dancefloors im Park machen. Ob Drum&Bass, Reggae, Trash, Techno oder 70s Disco – das Juicy Beats bietet wirklich für jeden Musikgeschmack etwas an.

Der einzige Wehrmutstropfen, der am Ende des Juicy Beats Festivals bleibt, ist einzig und allein eine desolate Toilettensituation. Als Besucher musste man zeitweise eine Stunde an den Toilettenwagen warten, ehe man für verdreckte Toiletten auch noch Geld bezahlen musste. Hier hat der Veranstalter inzwischen aber bereits über Social Media verkündet, dass sie für das nächste Jahr – immerhin das 25. Jubiläum des Juicy Beats – in diesem Bereich vieles verbessern wollen.

Nina Menken:
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