Support: Stray From The Path, Trash Boat, Landmvrks
Es ist schon eine Weile her, dass ich mich so sehr auf ein Konzert gefreut habe. Nicht nur, weil mit Landmvrks, Thrash Boat und Stray From The Path hochkarätiger Support an Bord war, sondern auch weil die Songs vom While She Sleeps Album So What?, die vor dem Konzert schon veröffentlicht waren, allesamt stark sind und einen Weckruf an die immer weiter auseinander driftende Gesellschaft setzen. Doch ist es ein kluger Schachtzug, die Album Release Tour bereits vor dem Erscheinen der Platte zu absolvieren?
Kurz vor Beginn des Konzertes wurde die Veranstaltung schließlich für ausverkauft erklärt. In Sachen Anziehungskraft ging der Promoschachtzug schonmal auf. Manche Fans nehmen ja einiges an Entfernung auf, um ihre Lieblingsband zu sehen. Eine Freundin von mir namens Basia reiste auf meine Einladung hin sogar aus der Nähe von Nottingham/UK an. Da sich bereits einige Fans angesammelt hatten, ging die Wartezeit bis zum Öffnen der Türen schnell rum. Obwohl Landmvrks bereits um 18:30 Uhr die Bühne betraten, war der Saal bereits gut gefüllt. Die gut gelaunten Franzosen konnten mit ihrem sehr abwechslungsreichen Metalcore auf jeden Fall einige Pits an Land spülen und brachten in ihrem knapp 30-minütigem Set immerhin sieben Songs unter. Die Setlist wurde 50/50 zwischen den beiden Alben der Band aufgeteilt.
Als nächstes kam eine Band aus St. Albans/UK auf die Bühne. Und nein, es waren nicht Enter Shikari, sondern die Punk Rock Band Trash Boat. Auch wenn wir es in der ersten Reihe weiterhin ziemlich gemütlich hatten, konnte die Kombo auch hier einige Sympathiepunkte sammeln. Da ich von der Band bisher kein Material kannte, kann ich leider nicht genauer auf die Songs eingehen. Doch der Auftritt hat bei mir Eindruck hinterlassen und sie werden sicher demnächst öfters mal angehört.
Nachfolgend betraten Stray From The Path aus New York/USA die Bühne. Spätestens jetzt wäre ich aber enttäuscht gewesen, wenn wir uns in der ersten Reihe hätten ausruhen können. Doch auf die Fanbase von der Hardcore Kombo ist Verlass und es öffnete sich ein Pit nach dem anderen. Spätestens zum vorletzten Song „Badge & A Bullet“ eskalierten dann auch die Crowdsurfer und trudelten im Sekundentakt über einen Hinweg. Die Band honorierte dies und bedankte sich persönlich nach dem Set bei jedem einzelnen der Securities.
Der Headliner des heutigen Abends betrat nach ca. 30 Minuten Umbau (der deutlich längste an diesem Abend) mit der ersten Single des neuen Albums, „Anti-Social“, die Bühne. Gitarrist Mat Welsh hatte sich jedoch vor einigen Tagen eine Lebensmittelvergiftung eingefangen, weshalb er den Auftritt auf einem Stuhl sitzend am Bühnenrand absolvierte. Da es auch einige Crewmitglieder erwischt hatte, liefen einzelne andere Crewmitglieder und Bandmember abseits der Bühne mit Mundschutz herum. Für den Fall der Fälle standen auch mehrere Eimer parat. Die Show konnte aber ohne Zwischenfälle über die Bühne gebracht werden. Vom neuen Album wurden noch die bis dahin veröffentlichten Songs „Haunt Me“, welcher mir live persönlich am besten gefiel und zudem von Stray From The Path-Frontmann Andrew begleitet wurde, und „The Guilty Party“ gespielt. Ansonsten dominierte das vorherige Album You Are We mit sechs Stücken die Setlist.
Vor der Zugabe spielten While She Sleeps die Singles „Empire Of Silence“ und „Steal The Sun“. Danach hatten sie noch den erfolgreichsten Hit der Band „Silence Speaks“ – Tobi von Trash Boat übernahm hier den Part von BMTH-Frontmann Oli Sykes – und „Hurricane“ parat. Nach gerade einmal zwölf Songs und knapp 70 Minuten war das Konzert dann leider schon vorbei. Der Song „Our Courage, Our Cancer“ stand zwar auf der Setlist, wurde aber spontan aus dem Set genommen. Gitarrist Sean Long verriet hinterher noch, dass die Band mit dem Sound nicht ganz zufrieden war. Der Sound im LKA war zwischendurch tatsächlich etwas schwächer als gewohnt, dem Publikum war dies doch relativ egal und startete einen Pit nach dem anderen. Trotzdem war es schade, dass das Set so kurz war. Aber die Gesundheit geht vor und Mat Welsh konnte sich so noch etwas schonen.
Zusammenfassend war der Abend ziemlich erfolgreich. Die vier Bands brachten für jeden Geschmack etwas mit und es kam zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Mittlerweile ist die Tour auch auf europäischer Ebene beendet und man kann sich sicherlich auf einen zweiten Tourleg im Herbst/Winter freuen.