GID on Tour: Miles & More mit den die ärzte – ein Reisebericht

24. Mai 2019, La Laiterie, Strasbourg (Frankreich)

Falls ihr mal auf der Suche nach einer besonders schönen Zugstrecke seid, kann ich euch die Milano Centrale – Basel SBB Verbindung wärmstens empfehlen. Ab 07:23 Uhr ging es am Lago Maggiore vorbei weiter durch die Schweizer Alpen nach Basel. Nach einem kurzen Umstieg war ich dann auch schon zur Mittagszeit in Strasbourg. Wie schon in Mailand warteten dort schon viele Fans vor der Location, doch anders als in Italien gab es hier viele Leute, die ohne Ticket auf “gut Glück” angereist waren und nun voller Hoffnung mit Schildern am Rand standen. Durch solche Szenen wurde einem noch mal bewusst, wie sehr Bela, Farin und Rod in den letzten Jahren von ihren Fans vermisst wurden. 

Relativ pünktlich startete der Einlass. La Laiterie besteht aus einem großen Saal für ca. 1000 Personen und einem kleinen Club für ca. 300 Personen. Das Konzert fand im großen Saal statt, der einen recht kleinen Innenraum vor der Bühne besaß, während der hintere Teil aus einer Stehtribüne bestand. Das garantierte allen, die nicht im vorderen Bereich tanzten oder pogten, eine besonders gute Sicht auf die Bühne. An der Stelle muss ich auch mal die Wasserversorgung lobend erwähnen. In Strasbourg – wie übrigens auch in London – gab es nämlich Wasser in Flaschen, was sehr praktisch ist, wenn man ein 3-Stunden-Set vor sich hat. Stay hydrated und so. Eingedeckt mit H2O stand meinem zweiten Kapitel der Miles & More-Tour also nichts mehr im Wege. 

Das Set startete pünktlich mit dem wunderschön schrägen “Also sprach Zarathustra” von Portsmouth Sinfonia, gefolgt vom ersten Block bestehend aus “Rückkehr”, “Bravopunks” und “Wie es geht”. Hier wurde Set B gespielt, was bedeutete, dass “Nie wieder Krieg, nie wieder Las Vegas” durch “B.S.L” ausgetauscht wurde, sowie “Geisterhaus” und “Vermissen, Baby” durch “Sohn der Leere” und “Anti-Zombie”. Weiter gab Bela “Omaboy” statt “Manchmal haben Frauen…” zum Besten, während Farins “Sweet Sweet Gwendoline” Platz für “Außerirdische” machen musste. Als besonderes Schmankerl gab es ein Tutorial für das anspruchsvolle “A-Moll”, das nicht nur bei Farin, Bela und Rod Lachkrämpfe auslöste.

Mittlerweile häuften sich die Songwünsche aus dem Publikum von “Geschwisterliebe” bis “Monsterparty”, so dass Farin Urlaub sich dann doch gezwungen sah, kurz darauf hinzuweisen, dass die Band eine Setlist hat, an die sie sich gerne hält. Als dann aber wenig später das Publikum geschlossen “Lady” wünschte, belohnte Rod die Menge mit dem Klassiker, bevor er fließend in “1/2 Lovesong” überging. Im Hitblock wurde dann auch noch schnell die erste Strophe von Erna P. in “Junge” integriert. Bei so viel Improvisationen musste dann “Hurra” aus der Setlist fliegen, was ich tatsächlich auch gar nicht so vermisst habe. 

Insgesamt war die Stimmung im Publikum nochmal besser als in Mailand. Es wurde noch mehr mitgesungen, getanzt und viel gecrowdsurft. Die kleine Location sorgte für eine besondere Nähe zur Band, was der Show sichtlich gut getan hat. Ich habe es tatsächlich bis in die zweite Reihe geschafft, was immer ein besonderes Erlebnis ist – insbesondere bei einer so legendären Band. Fun Fact: Der Geruch im vorderen linken Bereich wurde regelmäßig durch Farins Pfefferminztee aufgefrischt, was durchaus angenehm war. 

Meine persönlichen Highlights (neben meinen All-Time-Favorites “Bravopunks”, “Abschied”, “Angeber” und “Ignorama”) waren “B.S.L.”, bei dem die Menge richtig ausflippte, und “Klaus, Peter, Willi und Petra”, der sich langsam zu einem hartnäckigen Ohrwurm entwickelte, den ich übrigens bis heute noch nicht losgeworden bin. 

Nach der Show musste ich dann erstmal einen kurzen Abschied von der besten Band der Welt nehmen, denn ich hatte keine Karten für Amsterdam und Luxembourg bekommen und deshalb andere Pläne gemacht. Nach einem kurzen Abstecher ins schöne, aber stressige, Paris, fuhr ich bereits am Samstagnachmittag mit dem Zug nach Dover, England, wo ich das Wochenende verbrachte. Danach besuchte ich meine beste Freundin und ihre Familie im schönen Bristol, um dann am 29. Mai nach London zu fahren. Was ich beim Konzert im Electric Ballroom und beim Tourfinale in Brüssel erlebt habe, könnt ihr in Kürze hier auf GENRE IS DEAD! lesen. Um die Wartezeit zu verkürzen, gibt es am Freitag auf Instagram Updates vom Rock im Park Set der die ärzte! Folgt uns also unter @genreisdead! 

Miles & More Tour – Set B

 
 
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